Check out the recent article in the New York Times on Art Advisers featuring Departmental Alumna Amy Cappellazzo (Art History ’89)
24 AugTodays NY Times: Uncovered in a Manhattan Lobby, a Mural Won’t Be Lost Again (includes quote from Ken Silver!)
19 AugRead this interesting piece including a quote from our very own Professor Ken Silver:
Professor Carol Krinsky in The Allgemeine Zeitung: Rhine-Main Presse, Mainz, Germany
3 AugHistorikerin Carol Krinsky stellt in Mainzer Synagoge jüdische Gotteshäuser vor
Die amerikanische Architekturhistorikerin Carol Krinsky in der Mainzer Synagoge. Mit dabei ist Joachim Glatz.
Foto: hbz / Stefan Sämmer
MAINZ – Nein, über die neuen, architektonisch teilweise hochinteressanten Synagogen in Europa will Carol Krinsky keine neue Veröffentlichung anstreben. „Schauen Sie, ich bin 78 Jahre. Und für das hier”, weist sie auf ein knapp 450 Seiten starkes Buch, „habe ich sieben oder acht Jahre gebraucht.” Das Buch, von dem die Rede ist, „Die Architektur der Synagogen Europas”, 1985 erschienen, ist längst Standardwerk für Architekturhistoriker. Vier weitere Bücher hat die Professorin verfasst, zahllose Fachartikel, aber um ihr weltweit gefragtes Synagogenbuch geht es an diesem Tag. Der von der Generaldirektion Kulturelles Erbe auch nach seiner anstehenden Pensionierung mit der Betreuung der Schum-Städte betraute Landeskonservator Dr. Joachim Glatz hat den Auftritt der zierlichen Historikerin, die sich zu einer Konferenz in Berlin aufhielt, in der Mainzer Synagoge vermittelt.
Das eigenwillige Manuel-Herz-Gebäude kennt die New Yorker Jüdin („Aber nicht sehr religiös”) bislang nur durch eine Broschüre. Erste Einschätzung: „Expressionistisch, dramatisch.” Damit stehe die Mainzer auf jeden Fall im krassen Widerspruch zu neuen geometrisch-einfachen Synagogen in Polen (Kubus), Dresden („Ein eher geometrisches Gebäude”), dem „Prisma” in München oder dem Neubau in Berlin „mit sehr vielen Ecken”. Die Expertin will keine Noten vergeben, stellt aber fest: „Die Mainzer Architektur ist passender.”
- BIOGRAFIE
Carol Herselle Krinsky (geb. 1937 New York) ist eine amerikanische Architekturhistorikerin. Sie studierte am Smith College und der New York University, Krinsky ist Professorin für Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts an der New York University. Quelle: Wikipedia
Zu ihrem Synagogen-Werk wurde Carol Krinsky eigentlich erst durch ihre Studenten animiert, denen sie über europäische Kunst referierte. „Als sie mich fragten, ob ich schon mal in einer europäischen Synagoge gewesen sei, musste ich verneinen – aber damit war die Idee geboren”, lächelt die 78-Jährige. Mehr als 100 jüdische Gotteshäuser hat sie in ihrem Buch beschrieben. „Und bis auf die in Bulgarien und in Russland habe ich sie auch alle besucht.” Wichtig sei ihr, dass sie nicht über Religion habe schreiben wollen, sondern über Baukunst und Geschichte.
Die Synagogen waren nicht immer die besten und größten Gebäude der Stadt, denn Juden waren immer in der Minderheit”, hat Carol Krinsky festgestellt. Und sie hat Geschichtliches zusammengetragen. Etwa, dass Juden bis zum 19. Jahrhundert in vielen Städten und Ländern die Vorschrift einhalten mussten, Synagogen-Fassaden nicht direkt in einen Straßenzug integrieren zu dürfen. „Dann erst kam Schritt für Schritt die Emanzipation – wenigstens auf dem Papier“, blickt die Professorin zurück. Die Frage sei immer nur gewesen, in welchem Stil Juden ihr Gotteshaus hätten bauen dürfen: „Gotisch war zu christlich, Romanik zu europäisch.“ Auflage der Behörden: Juden mussten „maurisch“ bauen. „Denn, so sagte man: Juden sind Fremde, kommen aus dem Osten“, hat Carol Krinsky fast ein Lächeln für eine derartige Einschätzung, deren architektonische Umsetzung sich in Mainz noch an der Jüdischen Trauerhalle an der Unteren Zahlbacher Straße nachvollziehen lässt. Entworfen von einem Christen, Stadtbaumeister Eduard Kreyßig.
Deutschland sei, so freut sich die Historikerin, wieder Heimat für jüdische Menschen geworden. Und ebenso erfreulich sei, dass das Erinnern „in Deutschland größer ist, als in anderen europäischen Staaten.“ Die neu entstandenen Synagogen seien „ein Zeichen eines neuen Selbstverständnisses“, das „perfekt in die Kunstgeschichte“ passe. Und dann wagt Carol Krinsky einen Blick über den Tellerrand: „Auch im Islam wird man sich überlegen, wie künftig Moscheen in Deutschland gebaut werden: Türkisch, ägyptisch, marokkanisch? Deutsch, modern, alt?“ Und dann wagt die 78-Jährige eine kühne Prognose, die nur auf den ersten Blick nun gar nichts mehr mit der Architektur von Gebetshäusern zu tun haben scheint: „Noch zwei Generationen, dann werden nicht nur in den USA 50 Prozent der Juden einen Christen oder einen Moslem heiraten.“ Und damit werde sich die Architektur der Gotteshäuser wieder wandeln.
Professor Krinsky’s translation: